Im Praxismodul dreht sich alles um das Handwerk des mündlichen Erzählens: Die Teilnehmer*innen setzen sich mit den künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten der poetischen Sprache und des Körpers auseinander, schulen ihre Stimme, entwickeln ihre bildliche Fantasie und bauen sich nach und nach ein breites Geschichtenrepertoire auf. Kompositionstechniken und die Entwicklung dramaturgischer Konzepte werden ebenso erprobt wie das Erzählen im Tandem oder im Ensemble. Das Video Erzählsplitter zeigt Ausschnitte aus Erzählprogrammen, die die Teilnehmer*innen des ersten Zertifikatskurses auf die Bühne gebracht haben.
Ein*e mündliche*r Erzähler*in ist sein*ihr eigenes Instrument, er*sie nutzt Sprache, Stimme, Körper und Blick, um eine Geschichte zu erzählen. Mit Wort und Stimme innere Bilder im*in der Zuhörer*in entstehen zu lassen, leuchtet unmittelbar ein. Dass der Körper eine ebenso große Rolle beim Erzählen spielt, vergisst man leicht – ungeachtet der Tatsache, dass er die Grundlage für Sprache und Stimme und somit jede mündliche erzählerische Handlung ist.
Im Rahmen des Praxismoduls unterstützt Ragnhild A. Mørch, Leiterin des Zertifikatskurses, angehende Erzähler*innen bei der Entwicklung eines körperlich zu nennenden Bewusstseins für diese Kunstform.
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PDF: Der erzählende Körper
Einander ins Wort fallen, chorisch agieren, den*die andere*n oder die Geschichte durch Blicke und Worte kommentieren; das Erzählen des*der Partner*in durch Hintergrundgeräusche, Stimmungsbilder oder Gesang ergänzen: Es gibt unzählige Möglichkeiten, zu zweit zu erzählen und die Geschichte dadurch lebendig zu machen. An die Erzählenden stellt die Form des Tandems komplexe Anforderungen: Sie müssen ihre Aufmerksamkeit zugleich auf den Verlauf der Geschichte, auf einander und auf die Reaktionen des Publikums richten. Das erfordert schon im Vorfeld eine enge Zusammenarbeit: Wie teilt man die Geschichte unter sich auf?
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PDF: Erzählen im Tandem
Im Rahmen der Pilotphase des Zertifikatskurses konnte die Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreografin Nadja Raszewski für das Bewegungstraining gewonnen werden. Ihre tänzerische Arbeit mit angehenden Erzähler*innen zielte darauf ab, die Wahrnehmung des eigenen Körpers zu schulen und ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass Körper und Sprache unmittelbar zusammengehören. In spielerischer Auseinandersetzung mit erzählenden Bewegungen und dem Verhältnis des Körpers zum Raum entwickelten die Teilnehmenden nach und nach ihr ganz eigenes Ausdrucksrepertoire.
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PDF: Bewegungstraining
Sprechen kann jede*r – aber wie entstehen beim Erzählen eindrückliche Bilder? Wann erreicht das Erzählte das Publikum? Welche stimmlichen Mittel brauchen Erzähler*innen? Diese Fragen stehen im Zentrum der Arbeit von Stimmpädagogin Beate Krützkamp, die in der Pilotphase des Zertifikatskurses das Stimm- und Sprechtraining konzipierte und leitete. Neben der Lust am Erzählen, einer gewissen Lebenserfahrung und der Verbundenheit mit dem Inhalt der Geschichte braucht es auf der Bühne auch die Fähigkeit, bildhaft zu schildern. Beate Krützkamp vermittelte in ihren Lehrveranstaltungen sprechtechnische Übungen, um die Stimme für das Erzählen vorzubereiten, sie zu unterstützen und zu steigern. Weiterführende Informationen zu den neun Themenbereichen ihres Stimmtrainings – von Atmung bis Resonanzraum – finden Sie im Folgenden: